FG Zaborsky

Arbeitsgruppe:
Immunonkologie

Leitung: Priv.-Doz. Dr. Nadja Zaborsky

Krebs-Immun-Interaktionen: zum Verständnis der klonalen Evolution und der Krebsimmunität

 

Die chronische lymphatische Leukämie (CLL), eine sehr häufige B-Zell-Leukämie älterer Menschen, ist gekennzeichnet durch die Anhäufung von nicht-funktionalen CD5- und CD19-doppelpositiven B-Zellen in Lymphknoten und peripherem Blut. Jüngste Hochdurchsatz-Sequenzierungsansätze an mehreren Krebsentitäten haben komplexe genetische Landschaften in menschlichen Krebserkrankungen offenbart.  Auch für die CLL wurde ein komplexes Set von klonalen und subklonalen Mutationen beschrieben. Insgesamt scheint die interindividuelle genetische Heterogenität der CLL größer zu sein als die, die bei anderen hämatopoetischen Krebsarten beobachtet wurde.

 

Da Mausmodelle viele wichtige Einblicke in die Tumorbiologie offenbart haben, die sich als relevant für die menschliche Erkrankung erwiesen haben, liegt ein Schwerpunkt unserer Gruppe auf der Entschlüsselung des Mutationsprofils in der CLL von Maus und Mensch, um Ätiologie, Entwicklung und Verlauf der menschlichen Erkrankung besser zu verstehen. Die transgene Tcl1-Maus (TCL1) ist das am häufigsten verwendete Modell, um die Biologie und das Ansprechen auf die Behandlung der CLL zu untersuchen. Daher nutzen wir das Tcl1-Mausmodell, um CLL-Immun-Interaktionen im Detail zu erkunden, um Licht auf die klonale Evolution und die Immuninteraktionen während der Krankheitsprogression zu werfen. In einem zweiten Schritt wollen wir durch phänotypische und funktionelle Charakterisierung von Tumorantigen-spezifischen T-Zellen Möglichkeiten finden, die Anti-Krebs-Immunität bei CLL zu reaktivieren.

 

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Gruppe ist das Darmmikrobiom und wie es die Wirtsimmunität modulieren kann und wie es von ihr moduliert werden kann. Wir wollen verstehen, wie das Mikrobiom die Reaktion und Toxizität von Immuntherapien beeinflussen kann. In einem Kooperationsprojekt wenden wir mathematische Modellierung an, um das Mikrobiom und die Immunzellzusammensetzung mit klinischen Parametern und dem Therapieansprechen in Verbindung zu bringen.

Nach heutiger Auffassung stehen maligne Zellen in ständiger Interaktion mit Immunzellen, wodurch ein wechselseitiger Selektionsdruck entsteht, der die subklonale Krebsevolution prägt und zu einer spezifischen Veränderung oder Skewing der Zusammensetzung der Immunzellen führt, die über Erfolg oder Misserfolg von Immunüberwachung und Therapien entscheidet (kreiert mit biorender).
Nach heutiger Auffassung stehen maligne Zellen in ständiger Interaktion mit Immunzellen, wodurch ein wechselseitiger Selektionsdruck entsteht, der die subklonale Krebsevolution prägt und zu einer spezifischen Veränderung oder Skewing der Zusammensetzung der Immunzellen führt, die über Erfolg oder Misserfolg von Immunüberwachung und Therapien entscheidet (kreiert mit biorender).

Die zur Forschung eingesetzten Mäuse werden in der Zentralen Tierhaltung (ZTH) der PLUS versorgt.

Weitere Informationen hierzu finden sich auf der Homepage der ZTH: https://www.plus.ac.at/zth

„Die Untersuchung von Krebs-Immun-Interaktionen ist von größter Bedeutung, nicht nur um die Krebsprogression und die Immunevasion zu verstehen, sondern auch um die aktuellen Immun-Checkpoint-Therapieansätze zu verbessern, die – obwohl sie als Durchbruch in der Krebstherapie gelten – bei CLL und einigen anderen Krebsentitäten nicht wirksam sind.“

Team

Priv.-Doz. Dr. Nadja Zaborsky

(Labor Leitung)

Dr. Thomas Parigger
(Post-Doc)

Aryunni Abu Bakar, MSc
(Dissertantin)

Stephan Drothler, MSc
(Dissertant)

Christian Scherhäufl, MSc
(Dissertant)

Jan Höpner, MSc
(Dissertant)

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